
Seit einigen Jahren begleite ich dankbar in Freude und Verantwortung Aufstellungsprozesse. Systemische Aufstellungsarbeit ist mir eine verlässliche und immer wieder überraschend wunder.bare Erkenntnismethode, die neue Klarheit, neues Vertrauen, neue Ordnung eröffnet.
In Aufstellungen können zentrale existenzielle Themen wie Berufung, Lebensfreude, Leichtigkeit, Gesundheit, Tatkraft, Erfolg wie auch Geldfluss betrachtet und in neue Wirkung gebracht werden. Die Dynamik entsteht im Gehen und Stehen - ermöglicht Ver.stehen und Spüren - ist tatsächlich Körperarbeit. Mit dem ganzen Körper stellen uns in das Bild, wir verkörpern, wie wir zu einem Thema stehen. Als ein mit allen Sinnen erfahrbares Bild in spürbarer Verkörperung funktioniert hier „gefühltes Wissen“ wirklich - wirkungsvoll. Wer auf diese Weise sich Beziehungen - beruflich wie privat - veranschaulicht, ver"steht", transportiert dieses Bild, das Gefühl aus der Verkörperung erfolgreich auch ins alltägliche Leben, in die Beziehungen zu Sichtweisen, Glaubenssätzen, Menschen.
Systemisch heißt dabei für mich vor allem auch, wir arbeiten immer im Thema, im Blickwinkel, im System derjenigen Person, die eine Aufstellung in Auftrag gibt, die etwas für sich selbst klären, verändern möchte. Der Prozessverlauf wird von Auftraggeber:innen bestimmt. Allein, was die Themengeber:innen in dieser Phase ihres Lebens sehen, ver.stehen, manchmal auch aushalten können oder wollen, hat Priorität. So können auch traumatisierte Anteile oder kollektiv traumatisch wirkende Themen gesehen und gefühlt, in die Heilung gebracht werden.
Es geht also darum, die Konstellation, die Dynamik im eigenen System zu sehen, zu ordnen, darin den Boden für neue Klarheit und Struktur im Leben zu bereiten. So reagieren dann auch im Nachgang an Aufstellungen, die anderen um uns herum auf unser Neu- oder Anders-Sein. Wir sind ja verbunden als Teil des "Großen Ganzen". Wohl auch deshalb funktionieren Aufstellungen in dem Phenomen der sogenannten repräsentative Wahrnehmung..
Einzelne Elemente, Qualitäten, Ziele, Personen aus dem System einer Person, zeigen deren Blick in Bezug auf die Frage, auf das Thema. Das Zuordnen und Unterscheiden, das Gesehen- und Gehörtwerden geschieht vor Zeug:innen (im Gruppenkontext wie im Einzelsetting), was dem Prozess noch mehr Wirkkraft verleiht. Im körperlichen Spürbewusstsein erlebt sich der Aufstellungsprozess wechselzeitig, worin sich die verkörperten Elemente oft auch überraschend wandelbar zeigen.
Die Elemente bewegen sich frei und spielerisch zusammen, um schließlich als unverzichtbare Teile im Ganzen einen stimmigen Platz zu finden. Es verkörpern sich also Antworten und Lösungen in der jeweils ausprobierbaren neuen Position zueinander. Durch die Körperwahrnehmung verwandeln sich unsere Fragen in Schritte und Wege zu uns selbst und somit auch zu anderen.
Je vollständiger wir uns selbst fühlen, desto einfacher und klarer ist es für uns, mit dem anderen in Kontakt zu sein: Kolleg:innen oder dem Kund:innen, Chef:in, Eltern, Geschwister, mit unseren Partner:innen, Freund:innen, Kindern.
Besonders heil- und wirksam an dieser Methode ist, dass Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart gleichzeitig beleuchtet werden können. Auf diese Weise werden Rollen, Quellen, Blockaden, Verantwortlichkeiten benannt, gesehen und neu geordnet.
Es sind systemische wie konstruktivistische Lehrer:innen, mit und von denen ich ihre unterschiedlichen und doch ähnlichen Arten von Aufstellungen, Verkörperungen lernen durfte. Für mich besonders prägend dabei: Holm von Egidy, Siegfried Essen, Catarina Skirecki, Heiko Kleve, Elisabeth Ferrari, Ero Langlotz und Franz Ruppert. Einige von ihnen schätzen und nutzen natürlich auch die verschiedenen Formate der SYSTEMISCHEN STRUKTURAUFSTELLUNGEN (SySt®), entwickelt von Matthias Varga von Kibed und Insa Sparrer.